
WidersprÜchliches Ibiza
Zum ersten
Mal habe ich von einer Insel
mit Namen
I-b-i-z-a
erfahren, als ich 1969 in der Bibliothek eines Freundes einen, in diesem
Moment schon etwas veralteten
Reiseführer entdeckte.
Mehr als die Beschreibung einer bukolischen Insel, beeindruckte mich der
Klang des Namens,
I-b-i-z-a, ein Wort, das für mich eine sanfte, harmonische
Melodie war, voller
Traum und
Magie…..
Im selben Jahr erzählten einige Freunde von ihren wunderbaren
Ferien auf der Insel, von den
vielen künstlerischen Impulsen,
von den Begegnungen mit überaus sympathischen Leuten,
Insulaner und auch
Fremde, von den vergnügten
Festen, von der umtriebigen
Fröhlichkeit so vieler Menschen,
die eine schöne Zeit verbringen wollten, die aber auch, und vor allem,
eine neue, freie,
kreative Lebensform
suchten, die in Kontakt zu ihrer eigenen
Spiritualität, von der
Natur inspiriert und ohne
allzugrosse materielle Bedürfnisse sein sollte.
Ich musste bis 1973 warten, ehe ich kommen und das alles mit eigenen
Augen sehen konnte.
Meine Erwartungen waren so hochgesteckt, dass eine gewisse Enttäuschung
vorprogrammiert war.
Alles, was man mir erzählt hatte, war da, aber alles ein wenig anders....
Die neue Lebensform war den
materiellen Werten gegenüber
nicht ganz so gleichgültig.
Die Feste waren ausgelassen,
weil Alkohol und
Drogen halfen......
Da ich keine Künstlerin bin,
konnte ich die
Inspiration der
Landschaft,
der Natur,
der Farben und des
Lichtes von
Ibiza nicht in schöne Bilder
umsetzen, aber hier waren sie, zugänglich für die Empfindsamkeit eines
jeden, alle konnten sich daran erfreuen und sie geniessen.......,
drei Wochen später hinterliessen meine
Ferien einen zwiespältigen Eindruck bei mir, sie hatten mir
gefallen, aber auch nicht.....
Das musste ich tiefer erkunden, der Ruf des
magischen Klanges
I-b-i-z-a und der Wunsch,
mein Leben zu ändern, liessen mir keine Ruhe.
1976 kam ich zurück, um zu bleiben.
Ich begann ein „neues Leben“,
in einem Bauernhaus ohne Elektrizität und Wasser, in den Bergen, nahe
bei San Juan. Für mich, die ich aus der Grossstadt kam, bedeutete das
vor allem, mich mit meinen Ängsten vor dem Unbekannten
auseinanderzusetzen, von denen ich nicht einmal geahnt hatte, bis zu
welchem Grad sie mich beherrschten.
Meine Nachbarn lebten noch das
traditionelle Landleben, völlig unberührt vom
Tourismus.
Sie empfingen mich mit Neugier, ein wenig verwundert über dieses
seltsame Wesen, das plötzlich in ihrer Mitte aufgetaucht war, das weder
ihre Sprache konnte noch überhaupt etwas von ihrem täglichen Leben
verstand.
Aber sie liessen mich, wie einen Gast, teilhaben.
Vor allen Dingen die über siebzigjährige Grossmutter besuchte mich
mehrmals am Tag, erzählte mir
viel, sang mir ihre Lieder vor
und zeigte mir, wie man „arbeitet“,
denn sie war der Meinung, dass ich das in meinem ganzen Leben noch nicht
getan hätte.
Wir verstanden uns sehr gut, ohne zu wissen, wie........
Trotz dieser herzlichen Aufnahme im Kreis der Nachbarn, hatte ich zu
kämpfen, um meinen Platz hier zu finden. Die ersten fünf Jahre auf der
Insel waren nicht leicht, ich habe sie in freiwilliger Zurückgezogenheit
verbracht.
Dann musste ich zum „normalen System“ zurückkehren, mir eine Arbeit im
Tourismus suchen, denn das war
die einzige Möglichkeit für mich, weiterhin hier zu leben, jetzt
allerdings in der Stadt, nicht mehr auf dem Land.
In den mehr als dreissig Jahren, die ich nun schon hier lebe, habe ich
tiefgreifende Veränderungen
gesehen, weder die Insel, noch die Menschen, noch ich selbst sind
dieselben...........
Durch zu viel Bautätigkeit ist
die Landschaft in vielen
Gebieten der Insel zerstört worden, aber noch immer kann man den
Geist des ländlichen Ibizas
spüren, wenn man sich nur ein wenig von den Dörfern und
Tourismussiedlungen entfernt.
Die Menchen widmen sich dem Geldverdienen, aber es gibt immer noch viele,
die in allen Bereichen des Lebens experimentieren, die eine ständige
Erneuerung der Ideen suchen, für die
Ibiza noch immer eine
Quelle der
Inspiration und sogar der
Spiritualität ist.
Die Magie der Insel lässt sie noch immer nicht los.
Da ich gern Geschichten erzähle, habe ich als
Reiseführerin die Möglichkeit,
alle die an der besonderen Atmosphäre
Ibizas teilhaben zu lassen, die Lust haben, die
Insel kennenzulernen.
  
durch IBIZA INSELFÜHRERIN:
Sabine
Teipel
Mitglied von A.P.I.T.I.F
- Verein von Offiziellen Touristischen Reisefuhrer für Ibiza en Formentera

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